33 ja schon was“. Dieses Kompetenzgefühl hält die Angst klein. Auch ein kreativer und selbstbestimmter Umgang des Kindes mit der Angst, zum Beispiel Malen, hilft. Ein Kuscheltier aufstellen, welches das Kind bewacht oder einen Traumfänger aufhän- gen sind weitere Lösungen. Und es gibt gute Kinderbücher zu dem Thema. Wie viel Angst ist denn normal? Allgemein gibt es eher scheue Kinder, die erst einmal zuschauen und mutige Kinder, die sich eher unerschrocken zeigen. Da Kinder klein sind, können sie Situationen, in denen sie sich hilflos fühlen, nicht so gut aus dem Weg gehen. Deshalb ist Angst ihr ständiger Begleiter. Geht die Angst nicht weg oder versucht das Kind, Angst zu vermeiden, sollte man der Sache auf den Grund gehen. Hier helfen zum Beispiel Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche und Eltern. DAS INTERVIEW FÜHRTE TANJA HARRER Kinder fürchten sich zum Beispiel vor Monstern. Woher kommt das denn? Dr. Hermann Scheuerer-Eng- lisch: Angst haben ist etwas ganz Normales und soll uns vor Gefahren warnen. Babys und Kleinkinder sind in vie- len Situationen hilflos und reagieren darauf mit Angst, zum Beispiel bei lauten Geräu- schen. Kinderängste nehmen vom ers- ten bis zum vierten Lebensjahr zu, weil der Alltag aufregender wird. Dann kann es sein, dass Nachtängste auftreten oder Fantasieängste, Stichwort „Monster“. Gibt es Faktoren, die zusätzlich Ängste auslösen? Ängste kann ein Kind immer dann entwi- ckeln, wenn es sich hilflos fühlt und keine Bezugsperson dabei ist, die ihm hilft, die Angst zu bewältigen. Außerdem lernen Kinder den Umgang mit Angst durch ihre Eltern. Sind wir selber ängstlich, kann sich das auf Kinder übertragen. Sind wir zu ängstlich, kann es passieren, dass Kinder vorrangig ihrem Erkundungsdrang folgen und zu furchtlos werden, weil sie sich nicht mehr auf die Gefühle ihrer Eltern verlas- sen. Auch neue Kontexte, wie ein Umzug, können eine ängstliche Phase auslösen. Wie werden Kinder ihre Angst los? Angstbewältigung fängt ab der Geburt an, wenn das Kind Situationen als her- ausfordernd erlebt und von den Eltern beruhigt und beschützt wird. In der Regel werden Kinder ihre Ängste los, indem sie sich ihren Eltern mitteilen. Das ist für viele Kinder schon ausreichend. Außerdem hilft Körperkontakt mit Mama und Papa. Was raten Sie Eltern, wie sie auf Kinderängste reagieren sollen? Einem Kind hilft es, wenn man es durch die Angst hindurch begleitet. Man sollte ihm Ängste weder ausreden noch sie belachen oder ignorieren,sonst denkt das Kind,dass es da alleine durch muss. Das kann die Angst steigern. Stattdessen rate ich, Ruhe auszustrahlen und zuzuhören. Dann fühlt sich das Kind verstanden. Außerdem kann man Vorschläge machen, welche Hand- lungsmöglichkeiten es gibt und abwarten, wie sich die Gefühle weiterentwickeln. Wie kann man Kinderängsten vorbeugen? Es ist immer gut, wenn sich Kinder kompe- tent fühlen. Gibt man ihnen zum Beispiel Aufgaben im Alltag, merken sie „ich kann e . c . o t e t Interdisziplinäre Frühförderung Wir unterstützen die ganzheitliche Entwicklung Ihres Kindes individuell. Beratung, Förderung, Therapie: • Heilpädagogik • Psychologische Begleitung • Logopädie • Ergotherapie • Physiotherapie Kinder möchten die Welt entdecken. Wir begleiten Sie auf ihrem Weg. Lebenshilfe Neumarkt e.V. Voggenthaler Str. 7, 92318 Neumarkt www.lebenshilfe-neumarkt.de